Singapurs Geschichte: Das 20. Jahrhundert

Singapur wurde am wurde am 9. August 1965 ein selbstständiger Staat, nachdem es in den zwei Jahren zuvor in der 1963 mit Malaya, Nordborneo (Sabah) und Sarawak gebildeten Föderation “Malaysia” zu Differenzen zwischen den Malaien und Chinesen kam. Der  9. August 1965 ist seither auch der Nationalfeiertag von Singapur. Es verblieb im Commonwealth und wurde Mitglied der Vereinten Nationen. Die Republik Singapur wurde schließlich im Dezember 1965 ausgerufen.

Shenton Way 1970 1965 waren noch viele Wirtschaftsexperten weltweit der Meinung, dass Singapur alleine nicht lebensfähig sei. Sie hatten alle unrecht. In der Zeit von 1966 bis 1990 wuchs die Wirtschaft Singapurs jährlich um 8,5%. Die Stadt hat sich als internationales Handels-, Wirtschafts- und Finanzzentrum etabliert. Dies war ein Erfolg der technokratischen Politiker Singapurs.

Der erste Präsident von Singapur war Inche Yusof bin Ishak. Er war schon seit 1959, also vor der Ausrufung der Republik, Staatsoberhaupt von Singapur. 1971 wurde er von Benjamin Henry Sheares abgelöst, der bis zu seinem Tod 1981 im Amt blieb. 1981 wurde C. V. Devan Nair als Nachfolger gewählt.

Die Regierungsgewalt hatte aber seit 1959 der Ministerpräsident Lee Kuan Yew von der „Aktionspartei des Volkes” (People’s Action Party, PAP). In jeder Wahl seit 1986 errang seine Partei eine überwältigende Mehrheit. Im Laufe der Jahre wurde die Innenpolitik Lee Kuan Yews immer autoritärer. Er und seine Anhänger sorgten dafür, dass sich aus dem Handelszentrum Singapur im Laufe der Zeit auch ein Fabrikationszentrum, mit dem Schwerpunkt auf finanz- und ausbildungsintensiven Industrien, sowie ein Finanzzentrum entwickelte.

Shenton Way 2006 Die von der Partei propagierten und eingeführten strengen Richtlinien im Bezug auf die Sozial- und Innenpolitik sollten natürlich auch dazu beitragen die Machtposition der PAP zu erhalten, aber bei Kritik von außen konnten Lee Kuan Yew und seine Parteigenossen auf die bedeutenden, wirtschaftlichen Erfolge Singapurs hinweisen. Als weiteren Grund für die strengen und teilweise auch bevormundenden Gesetze führt er an, dass es sehr schwierig sei, die Balance zwischen den vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und ihren Interessen zu halten und dass Singapur vor den vielfältigen wirtschaftlichen und politischen Interessen der Nachbarländer geschützt werden müsse. Besonders die Kommunisten machten ihm Angst, deshalb orientierte er sich sehr an der Südostasien-Politik der Vereinigten Staaten.

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