Stamford Raffles und der Britische Einfluss auf Singapur

Sir Thomas Stamford Raffles, ein Beamter der Britischen Ostindienkompanie, erkannte als Erster die perfekte Lage Singapurs, am wichtigsten Seeweg zwischen China und Indien gelegen, als Handelszentrum im südostasiatischen Raum. Bis 1824 gehörte die Insel noch dem Sultan von Johore, der Raffles die Erlaubnis erteilt hatte, dort einen Handelsposten aufzubauen. Dann kaufte die Britische Ostindienkompanie dem Sultan von Johore Singapur aber für 60.000 Dollar und einer Jahresrente von 24.000 Dollar ganz ab und gliederte es 1826 in die so genannten „Straits Settlements” ein. Zu den „Straits Settlements” gehörten noch die Festung Malacca und die Insel Penang. Stamford Raffles setzte sich weiter dafür ein, Singapur zu einem zentralen Handelszentrum auszubauen. Er soll damals gesagt haben: „Unser Ziel hier ist nicht die Ausweitung unserer Gebiete, sondern der Handel. Es soll ein großer Warenumschlagplatz entstehen. Ein Drehpunkt, der es uns ermöglicht unseren politischen Einfluss in dieser Region zu erweitern, wenn die Umstände es gebieten.” Durch ihn wurde Singapur zum Freihandelshafen.

Der sowieso schon sehr große Einfluss der günstigen Lage auf Singapurs Erfolg vergrößerte sich 1869 abermals, als der Suezkanal eröffnet wurde. Immer mehr Einwanderer strömten auf die Insel und begünstigten den Aufschwung der Stadt. Die Einwanderer prägten auch das heutige Gesellschaftsbild und die Kultur auf Singapur. Die größte Bevölkerungsgruppe sind Chinesen, gefolgt von Malaien und Indern.

Großbritannien errichtete 1921 große militärische Anlagen auf Singapur, da es zum wichtigsten Flottenstützpunkt im ostasiatischen Raum bestimmt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Briten allerdings nach heftigen Kämpfen im Februar 1942 von den Japanern in die Flucht geschlagen. Deshalb befand sich Singapur bis zum 6. September 1945 unter der Herrschaft von Japan. Schon im darauffolgenden Jahr erhielt Singapur den Status einer eigenen, vom malaiischen Festland unabhängigen, Kronkolonie. Die volle, innere Selbstverwaltung erhielt Singapur am 3. Juni 1959 und wurde Mitglied im „Commonwealth of Nations”. 4 Jahre später war die Kolonialzeit endgültig vorbei, am 16. September 1963 erhielt Singapur die Unabhängigkeit und bildete mit Malaya, Nordborneo (Sabah) und Sarawak die Föderation Malaysia. Von dieser Föderation stammt übrigens die Silbe „si” im Namen von Malaysia.

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