Frühe Geschichte Singapurs: 3. Jahrhundert bis 1819

Singapur wurde das erste Mal im dritten Jahrhundert erwähnt, eine chinesische Erzählung beschrieb es als „Pu-luo-chung”, was übersetzt, „Insel am Ende der Halbinsel” bedeutet. Außer dieser Tatsache ist über Singapur im dritten Jahrhundert wenig bekannt. Man kann also annehmen, dass es zu dieser Zeit nur eine geringe Bedeutung hatte. Dies spricht jedoch für die abwechslungsreiche Entwicklung der Republik.

Alte Dschunke in Singapur Erst im 7. Jahrhundert soll Singapur etwas mehr an Bedeutung gewonnen haben. Es gehörte damals zum mächtigen, buddhistischen Srivijaya Königreich. Anscheinend hat es als relativ unbedeutendes Handelszentrum oder als kleiner Außenposten des Königreichs fungiert. Der Hauptsitz des malaiischen Königreichs, das den Seehandel in Südostasien mehr als 500 Jahre lang beherrschte, war die west-/ südwestlich von Singapur liegende Insel Sumatra.

Bei den Händlern von Srivijaya war Singapur als „Temasek” bekannt, was übersetzt etwa „Küstendorf” bedeutet. Seinen heutigen Namen bekam Singapur schließlich im 14. Jahrhundert vom Prinzen Sang Nila Utama, einem Mitglied der königlichen Herrscherfamilie von Sumatra. Er soll die nähere Umgebung nach neuen Siedlungsgebieten erkundet haben und als er auf der Insel landete, war er der Meinung, im Urwald einen Löwen entdeckt zu haben. Er deutete dies als positiven Wink des Schicksals und gründete die Stadt „Singa Pura”, was übersetzt „Löwenstadt” heißt. In Wirklichkeit gab es nie Löwen auf der Insel. Wahrscheinlich war das Tier, welches der Prinz im dichten Urwald gesehen hat, ein Tiger.

Der Merlion, Schutzpatron Singapurs Trotzdem ist noch heute eines der Wahrzeichen Singapurs ein löwenähnliches Wesen, der Merlion. Die Bürger von Singapur betrachten den Merlion sogar als „Schutzpatron” ihrer Stadt. Der untere, fischähnliche Teil des Merlions symbolisiert den Ursprung aus dem Meer und die Verbundenheit mit dem Meer. Der löwenähnliche Kopf hingegen steht für Stärke und Furchtlosigkeit. Skulpturen des Merlions stehen an verschiedenen Plätzen überall in der Stadt.

In den darauffolgenden Jahren wechselten die Herrscher in, bzw. über Singapur häufig. Es hatte sich zwar durch den Einfluss von Siamesen, Indern, Javanern und Malaien zu einem kleinen Handelsstützpunkt entwickelt, doch dieser wurde von den Portugiesen 1613 vollständig zerstört. Bis zur Ankunft von Sir Thomas Stamford Raffles am 29.01.1819 war Singapur wieder ein unbedeutendes Fischerdörfchen. Vor seiner Ankunft 1819 lebten gerade einmal 300 Menschen in Singapur.

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