Die Wirtschaftssituation in Singapur

Die wirtschaftliche Situation in Singapur lässt sich am einfachsten durch den geschichtlichen Hintergrund und durch die geographische Beschaffenheit der Republik erklären. Denn sowohl die Vergangenheit als wichtiger Handelsposten der Britischen Ostindienkompanie als auch die begrenzte Fläche des Staatsgebiets haben die Entwicklung der Wirtschaft bis heute entsprechend beeinflusst und geprägt.

Im Vergleich der Gesamtfläche aller Länder liegt die Republik Singapur mit ihren 648 Quadratkilometern Fläche auf dem 174. Platz, gleich nach Mikronesien. Japan beispielsweise liegt auf Platz 61 gefolgt von Deutschland auf Platz 62. Den ersten Platz belegt Russland mit 17.075.200 Quadratkilometern. Vergleicht man die Bevölkerungsdichte, dann liegt Singapur weltweit auf dem zweiten Platz, hinter Monaco. Russland hingegen belegt Platz 176 mit 8,4 Einwohnern pro Quadratkilometer. Da die Herrscher von Singapur natürlich immer auf einen möglichst großen Gewinn bedacht waren, suchten sie nach Möglichkeiten, trotz des kleinen Staatsgebietes wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Landwirtschaft kam dabei natürlich nie in Frage, obwohl Singapur 1869 nach der Eröffnung des Suezkanals noch ganz gut am Export von vorhandenen Rohstoffen, wie zum Beispiel Naturkautschuk, verdiente. Kautschuk und Kautschukprodukte werden immer noch exportiert, aber die Landwirtschaft spielt bis heute keine bedeutende Rolle für die wirtschaftliche Situation der Republik, am Bruttoinlandsprodukt beträgt der Anteil der Landwirtschaft gerade einmal 0,1 Prozent und das bereits seit Jahren. Die einzige Form von Landwirtschaft, die heute noch betrieben wird, ist eine sehr spezielle, nämlich die Zucht von Orchideen und Aquariumsfischen für den Export. Für eine andere landwirtschaftliche Nutzung wäre das Land auch gar nicht geeignet. Ein weiterer Nachteil, neben der geringen Fläche ist Nährstoffknappheit der Böden in Singapur. Zwar gehört das Ackerland in Singapur durch moderne Techniken zu den produktivsten Flächen weltweit, doch das ist nur durch die mangelnde Fläche begründet. Wenn Teile der Republik landwirtschaftlich genutzt werden, müssen diese natürlich auch Erträge bringen, sonst würde es sich gar nicht lohnen.

Gemüsestand in Singapur Es müssen sogar fast alle Lebensmittel, außer Geflügel und Eiern, importiert werden, um die Menschen in der Republik zu versorgen. Selbst das Trinkwasser kommt nicht aus Singapur selbst, sondern wird vom nördlichen Nachbarn Malaysia geliefert. Da es aber mangelnde Qualität besitzt, wird es in Singapur noch aufbereitet, was mit der dort zur Verfügung stehenden Technik kein Problem darstellt. Malaysia besitzt diese Technik nicht, deshalb verkauft Singapur das aufbereitete Wasser zu einem höheren Preis wieder an Malaysia.

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