Währung und Sicherheiten von Singapur

Old Singapore Dollar Note by Noranna Singapur hat auch eine eigene Währung, den Singapur-Dollar (S$, SGD). Zurzeit entspricht ein Singapur Dollar in etwa 0,6 US Dollar oder 0,5 Euro. Die Währungsbehörde von Singapur agiert gleichzeitig auch als Zentralbank. Die Ausgabe der Währung obliegt allerdings dem „Board of Commissioners of Currency” (Rat der Währungsbevollmächtigten). Der Haushalt von Singapur ist nicht nur ausgeglichen, sondern es wurden sogar erhebliche Überschüsse erwirtschaftet, die Singapur in Krisenzeiten Sicherheit gaben.

Die Staatseinnahmen lagen im Jahr 2004 bei 23.131 Milliarden US Dollar und die Staatsausgaben betrugen nur 18.856 Milliarden US Dollar. Auch der Zustrom von ausländischen Direktinvestitionen ist, wenn man ihn an der Bruttokapitalbildung misst, höher als in den meisten anderen Ländern der Welt. Als weitere Absicherung des Staatshaushaltes verfügt Singapur auch über internationale Reserven in Form von Devisen und Vermögen. Der Staat förderte sogar Direktinvestitionen in andere Länder. Die Devisenreserven von Singapur betragen 82.021 Milliarden US Dollar.

Ein weiterer Unterschied zu anderen asiatischen Ländern ist, dass Singapur etwas mehr Waren exportiert als importiert, d.h. es verfügt über einen soliden positiven Leistungsbilanzsaldo (Stand 2004: 18.704 Milliarden US Dollar). Deshalb überstand Singapur die Finanz- und Wirtschaftskrise 1997 in Asien auch besser als die anderen Länder.

Gesetze und Verordnungen

Ein weiterer positiver Effekt für die Wirtschaft in Singapur ist zum Beispiel die sehr niedrige Korruption. Die strengen Gesetze und vor allem die überall geforderte Transparenz haben sie bisher sehr wirkungsvoll verhindert. Auch wurde durch die strengen Gesetze die Bildung von Familienunternehmen, beziehungsweise von Familienmitgliedern geleiteten Konglomeraten in Netzwerkökonomien, verhindert. Dadurch gab es in Singapur keine Vettern-, Kumpanei- und Klientelwirtschaft, wie zum Beispiel in Japan. In der Krise 1997 zeigte sich, dass Singapur mit dieser Strategie richtig lag.

Justiz Zu einem stabilen Staat, der für Unternehmer interessant ist, gehört auch ein stabiles Rechtssystem. Durch den Aufbau der Justiz nach britischem Vorbild erfüllt Singapur diese Voraussetzungen, es herrschen kalkulierbare Rechtsverhältnisse. Unternehmer können sich auf sachliche und gerechte Urteile verlassen. Beim Privat- und Staatsrecht gibt es in Singapur allerdings Einschränkungen die die Stabilität und Autonomie des Staates sichern sollen. Singapur kann so weder durch Privatinteressen noch durch gesellschaftliche Interessen unter Druck gesetzt werden.

Ein weiterer Vorteil, der der Wirtschaft Singapurs zugute kommt, ist die relativ stabile Währung. Die Regierung hält erstens geheim, welche Sicherungen sie in anderen Währungen für den Singapur-Dollar hat, und zweitens werden Spekulationen sowie eine Internationalisierung des Singapur-Dollars verhindert. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) reguliert die Währung gegenüber den wichtigsten Handelspartnern. Sie ist auch, wie bereits erwähnt, zu über 100% durch Devisenreserven gedeckt. Singapur Dollar So wird verhindert, dass Druck von außen auf den Singapur-Dollar ausgeübt werden kann, oder dass er von Spekulanten für eigene Zwecke benutzt werden kann. Der Singapur-Dollar ist übrigens 1:1 austauschbar mit dem Brunei-Dollar, da die beiden Währungen einen festen Wechselkurs haben und in beiden Ländern genutzt werden können.

(Bild 2: SXC.hu/Lynette Lan, Bild 3: SXC.hu/Mark Normand)

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