Neues Gesetz zur Organspende geplant

Operationssaal In einer Parlamentsdebatte wurde kürzlich über ein umstrittenes Gesetz zur finanziellen Entschädigung von Organspendern entschieden. Das geplante Gesetz sieht vor, dass Spender in Zukunft Kosten für Anreise, Aufenthalt, Haushaltshilfe, Kinderbetreuung, Einnahmeausfälle und künftige Behandlungskosten in Rechnung stellen können.

Von den 84 Abgeordneten des Parlaments enthielten sich vier der Abstimmung und einer stimmte dagegen. Die Abgeordnete Sylvia Lim äußerte Bedenken, dass das Gesetz den Organhandel begünstigen könnte.

Der Gesundheitsminister Khaw Boon Wan reagierte mit dem Vorhaben auf die Verhaftung von zwei Indonesiern im letzten Jahr. Die beiden Männer wurden damals zu Haftstrafen verurteilt, weil der eine bereits eine Niere verkauft hatte und der andere unmittelbar vor einer geplanten Operation festgenommen worden war. Laut Aussage der beiden Männer bestand eine Verwandtschaftsbeziehung und Geld war nicht im Spiel. Auch der Einzelhandels-Magnat Tang Wee Sung wurde zu einer eintägigen Haftstrafe und S$ 17.000 Geldstrafe verurteilt, weil er eine Niere kaufen wollte.

Organhandel ist in der Europäischen Union und in den meisten Industrieländern strengstens und in jeder Form verboten. Allerdings wurde auch schon im Europaparlament über die Einführung eines Organspendeausweises diskutiert um etwas gegen den Organmangel zu unternehmen. Gleichzeitig soll jedoch die kommerzielle Nutzung von Organen verhindert werden.

Das Medical Ethics Blog berichtete ebenfalls über neue Gesetz.

Foto: © SXC.hu/Fernando AUDIBERT

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